Für alle, die mich noch nicht kennen: Hey, ich bin Kira, komme aus dem Schwabenland und habe eine Ausbildung zur Visual Merchandiserin gemacht. Kleiner Fun Fact: Ich kann kein Schwäbisch sprechen und mag auch keine Maultaschen. Vor ein paar Jahren bin ich nach Magdeburg gezogen, um gemeinsam mit zwei wundervollen Frauen eine Jugendgemeinde namens EASTSIDE. zu gründen.
Ich bin selbst erst mit 16 gläubig geworden und durfte dadurch so viel Gutes erleben. Für mich ist es jetzt an der Zeit, das an andere junge Menschen zurückzugeben und zu zeigen, wie cool Jesus und Kirche sein können! Eigentlich wollte ich Pastorin werden, aber es kam alles anders!
Jetzt bin ich als Miss Germany und Gnadauer Jugendbeauftragte fast jeden Tag auf Events in ganz Deutschland unterwegs. Eins kann ich Dir sagen: Gottes Wege sind einfach crazy, denn ohne ihn wäre das alles nicht möglich gewesen! Dazu nachher mehr – jetzt geht es erstmal um einen meiner liebsten Monate.
Dezemberliebe
Es ist mal wieder so weit: HALLO DEZEMBER! Hallo Weihnachten und hallo Silvester. Seit ein paar Monaten fiebere ich schon auf diese Zeit voller Glitzer, Lichter und Lebkuchen hin. Es wird früher dunkel, man kann Kerzen anzünden und es sich kuschelig machen. Das Beste ist aber, dass man mit seinen Lieblingsmenschen überdurchschnittlich viel Zeit verbringen kann. Ich weiß nicht wie euer Vibe ist, aber ich würde am liebsten all das in ein Marmeladenglas einpacken und mir im Sommer ab und zu eine Prise davon gönnen.
Neben dem Fakt, dass Gott seinen wunderbaren Sohn für uns auf die Erde geschickt hat, erfreut sich mein Herz an Adventskalendern, Weihnachts-Liebes-Filmen, Plätzchen-Partys und dem ersten Schnee. Aber bei all der Vorfreude begleitet mich manchmal auch ein bitterer Beigeschmack. „Darf ich mich so freuen, wenn andere gerade so sehr leiden?“. Diese Gedanken begleiten mich schon ein paar Monate und ich will euch erzählen, wie es dazu gekommen ist.
Schlechte Nachrichten
Eine gute Freundin von mir arbeitet als Dozentin an einer englischen Bibelschule. Mit ihren Studenten und Studentinnen ist sie bei Auslandseinsätzen auf der ganzen Welt unterwegs. Ziel ist es, von Jesus zu erzählen, Menschen mit Liebe zu begegnen und ihnen zu dienen. Von Gebetserhörungen, Wundern und Erlebnissen erzählt sie alle paar Wochen in ihrer WhatsApp Gruppe, die als digitaler Rundbrief dient. Am 07. Oktober bin ich mal wieder im Zug gesessen und habe mir die Zeit genommen, die Videos von ihren vergangenen Tagen anzuschauen. Ihr aktueller Aufenthalt: Israel.
In einem Video berichtet sie, dass die Lage in einigen Regionen verschärft wird. Im nächsten Video sieht man, wie sie sich mit ihren Studies und ein paar Einheimischen auf den Weg zum Bunker macht, als plötzlich eine Bombe in ihrer Nähe einschlägt. Man kann die Angst in ihrer Stimme richtig hören. Ich zucke bei dem Knall zusammen und fange an zu weinen, in der Hoffnung, dass mich keiner der anderen Fahrgäste sieht. Ich bin überfordert mit der Situation. Noch ein Krieg, noch mehr Unschuldige, die verletzt werden, noch mehr Leid auf der Welt.
Ich weiß nicht, wie es Dir gerade mit dieser Thematik geht, aber manchmal überkommt mich bei all dem ein Gefühl von Ohnmacht. Das habe ich zum einen, wenn ich in die Nachrichten schaue, aber genauso, wenn ich die ganzen Hasskommentare unter fast jedem Reel sehe.
Feuer der Welt?!
In solchen Momenten frage ich mich manchmal „Hey Gott, hast du nicht gesagt, du bist das Licht der Welt? Wo ist dein Licht? Ich kann es nicht sehen!“. In den letzten Monaten und auch in dieser fröhlichen Winter-Weihnachts-Zeit fühlt es sich manchmal so an, als würde ein schwerer, dunkler Schleier über mir liegen und mich nach unten drücken. In solchen Momenten würde ich mich am liebsten in mein Bett verkriechen und abwarten bis es endlich wieder besser wird.
Aber wusstet ihr, dass man von diesen negativen Gedanken abhängig werden kann? „Das ist doch nur im Kopf“ könnte man sagen, aber diese Gedanken haben oft mehr Einfluss auf unser Empfinden und Handeln als uns bewusst ist, denn sie bremsen uns aus. Vielleicht geht’s dir manchmal auch so, dass du dich viel besser an negative Erlebnisse als an die Positiven erinnerst.
Die Neurowissenschaft sagt, dass das aus einem ganz simplen Grund so ist: Dein Gehirn will dich vor zukünftigen Gefahren schützen und prägt sich schwierige Situationen deswegen besonders gut ein. Während ich also mit meinen Ängsten unter der Decke liege und sich diese Gedanken immer mehr in meinen Kopf einbrennen, spricht Jesus über zwei entscheidende Dinge, die alles verändern. In Johannes 8,12 sagt er: „Ich bin das Licht der Welt“ und sein Feuer wird dadurch für mich eine richtige Kraftquelle.
Ich weiß das Jesus Licht ist, ich habe schon oft genug erleben dürfen, dass ich keine Angst mehr hatte oder ein tiefer Frieden in mich eingezogen ist, als ich seinen Namen ausgesprochen habe. Er gibt mir Hoffnung, Perspektive und dadurch auch mein eigenes kleines Licht. Jetzt kommt aber der entscheidende Knackpunkt, denn in Matthäus 5,14 sagt Jesus: „Freunde, ihr seid das Licht der Welt!“. WAS? Ich bin das Licht der Welt? Du bist das Licht der Welt?
Trust the Krisenmodus
Hast Du schon mal einen Stromausfall miterlebt? Vielleicht sogar einen, bei dem es draußen dunkel war? In solchen Momenten merkt man erst, wie hilflos man ohne dieses Licht ist, dass einem oft so selbstverständlich vorkommt. Bei Jesus haben wir selbst in der Hand, ob wir im Dunkeln tappen oder mit seiner Hilfe den Stromkasten anzapfen und für Perspektive sorgen. Denn Jesus ist vor allem auch in den Momenten da, in denen es dunkel ist.
Im selben Zuge ermutigt er uns aber auch, sein Feuer, das auf uns abfärbt, wenn wir mit ihm unterwegs sind, an andere weiterzugeben. Am Ende bleibt uns die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten. Erstens: Wir verstecken uns weiterhin mit unseren negativen Gedanken unter der Bettdecke und hoffen, dass es besser wird. Zweitens: Wir nutzen den Schatz, den wir von Jesus bekommen haben und versuchen durch kleine Begegnungen für andere Menschen ein Feuer anzuzünden und zum Licht zu werden.
Vielleicht ermutigt Dich ein Gebet von Dietrich Bonhoeffer, das er vor ein paar Jahren in seinem eigenen Krisenmodus geschrieben hat: „Herr, in mir ist es finster, aber bei dir ist das Licht. Ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht. Ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe. Ich bin unruhig, aber bei dir ist der Friede. Ich verstehe deine Wege nicht, aber du weißt den Weg für mich.“ Seine Worte sprechen mir aktuell mitten ins Herz und machen mir Mut. Am Ende vertraut er darauf, trotz seiner Sorgen und Ängste, dass Gott sein Licht passend einsetzt und ihn richtig führt. Wenn Du ready bist, wird Gott Dir die Richtung weisen.
Dankbarkeit leuchtet
Wenn Dir das schwer fällt, Du überfordert bist oder nicht weißt, wo du starten sollst, habe ich einen kleinen Tipp für Dich: Seit ein paar Jahren nehme ich mir einmal im Jahr bewusst Zeit, um eine Dankbarkeitsliste zu schreiben. Da baller ich alles rein, was mir guttut und was mich froh macht. In meiner Liste von letztem Jahr steht an erster Stelle warme Tomatensuppe.
In den nächsten zwei Seiten lässt sich von guten Freunden, schönen Erlebnissen, Wundern oder Gesprächen einfach alles finden. Ich will Dich ermutigen, Dir Zeit zu nehmen und nach dem Licht in Deinem eigenen Leben zu suchen und dadurch zu einem „Firestarter“ von Jesus zu werden, weil Du so von seinen Geschenken und all der Liebe aufgeladen bist und genau das an andere weitergeben kannst.
Dieses Feuer beendet leider keinen Krieg oder bringt Lösungen für die großen Konflikte unserer Zeit. Aber wir können gemeinsam an einer Veränderung arbeiten. Denn Du kannst trotzdem einen Unterschied machen: Im Schnitt verbringen wir täglich 210 Minuten in den sozialen Medien. Das sind solide dreieinhalb Stunden JEDEN TAG. Kannst Du dir vorstellen, wie viel Hass in dieser Zeit verbreitet und kommentiert wird? Ich bin seit einem halben Jahr als „Creatorin“ auf Instagram unterwegs und erlebe Hassnachrichten selbst fast täglich. Jeder und jede von uns kann beispielsweise in diesem Bereich einen Unterschied machen und Licht sein.
Feuer legen
Hast Du schonmal darüber nachgedacht, liebe Worte unter einen Beitrag zu schreiben, bei dem sonst nur Hate steht? Oder Kommentare und Konten bei Instagram zu melden, die nur böse Worte verlieren? Oder vielleicht für jemanden in der realen Welt einzustehen, der von anderen ausgegrenzt wird? Vielleicht hast Du selbst, so wie ich auch, fiese Worte zu jemand anderem gesagt. Eine Entschuldigung kann manchmal viel Gutes ins Rollen bringen!
Jesus hat Dir etwas von seinem Licht anvertraut und Du kannst damit etwas Gutes tun und zum „Firestarter“ für andere werden. Gerade in Zeiten, in denen sich viele von uns im Krisenmodus befinden und allein mit ihren negativen Gedanken kämpfen.
Zwischen all den Festen, Jahres-Rückblick-Videos und Weihnachtsgefühlen will ich Dir einen Gedanken mitgeben: Wie willst du in dieses neue Jahr starten und was kannst Du Gutes tun? Bist du ready, Feuer für Jesus zu legen?
Viel Liebe geht raus,
deine Kira