Leipzig summt! e.V.

Leipzig summt!

Für die Artenvielfalt

In Sachsen stehen 1.275 Insektenarten auf der roten Liste. Acht Prozent davon sind schon ausgestorben, zehn Prozent vom Aussterben bedroht. Dagegen möchten Caro, Jette, Jonas, Liv, Pia und Sven etwas mit ihrem Verein Leipzig summt! e. V. unternehmen. Deswegen setzen sie sich für Insekten und die Artenvielfalt in Leipzig ein.
Im Jahr 2018 haben Jette und Jonas die Initiative Leipzig summt! als lokalen Ableger von Deutschland summt! gegründet. Kurz darauf kamen Liv, Caro und Sven dazu. Pia ist über einen Instagram-Aufruf dazugestoßen. Sie interessieren sich auch privat für Insekten und das Thema Umweltschutz und möchten sich in diesem Bereich engagieren. Deswegen haben sie im Kleingärtnerverein
An der Dammstraße e. V. einen Schaugarten angelegt, der insektenfreundlich gestaltet ist. Die Pflanzen werden von ihnen regelmäßig gehegt und gepflegt, um Insekten wie Bienen, Hummeln, Wanzen, Schmetterlingen und Käfern ein gemütliches Zuhause zu bieten. Den Schaugarten nutzt die Gruppe auch, um andere Gärtnerinnen und Gärtner zu beraten und ihnen praktisch zu zeigen, welche Pflanzen und Gartengestaltungen besonders tierfreundlich sind. Ihre wichtigsten Tipps sind dabei: Legt Wildblumenbeete an und lasst sie blühen, lasst die Pflanzen auch im Winter stehen, nachts bleibt das Licht besser aus, mäht das Gras mit der Sense, verteilt im Winter Laub auf den Beeten und legt Laubhaufen an, ohne Moos nix los und Brennnesseln und Disteln sind willkommene Gartenbewohner.
Um wirklich etwas in ihrer Stadt bewirken zu können, kooperieren sie auch mit lokalen Partnern wie NABU, Ökolöwe Leipzig und dem BUND. Auch bei lokalen Aktionen sind sie am Start und posten auf ihren Social-Media-Kanälen interessante Fakten zu Insekten und Pflanzen. „Die praktische Arbeit macht uns dabei am meisten Spaß – wenn wir mit Kindern basteln, mit anderen kooperieren oder im Garten wühlen und dabei Wildbienen, Schmetterlinge und Eidechsen hautnah beobachten können.“

Weitere Tipps und Infos findest du auf der Website www.leipzig-summt.de

Anne-Lara Schwarz

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Unsere Top-Empfehlungen

Studierende gegen Blutkrebs

Medizinstudium – das bedeutet lange Abende in der Bibliothek, harte Prüfungen, wenig Freizeit. Zeit für ehrenamtliches Engagement bleibt da nicht. Oder doch? Eine, die ganz anderer Meinung ist, ist Anna Haag. Die Studentin engagiert sich seit zwei Jahren bei „AIAS – Studierende gegen Blutkrebs e.V.“ und leitet gemeinsam mit einer Kommilitonin die Leipziger Ortsgruppe. Hilfe, Papierkram! Als sie nach ihrem ersten Staatsexamen zum ersten Mal von dem Verein und seiner Arbeit hörte, war sie sofort Feuer und Flamme. AIAS klärt Studierende in ganz Deutschland über die Stammzellspende auf und motiviert sie, sich registrieren zu lassen. Außerdem hilft der Verein dabei, alle Unterlagen für die Registrierung auszufüllen und die benötigte Speichelprobe abzugeben. Anna wird besonders von den persönlichen Schicksalen der Betroffenen angetrieben. Sie sagt: „Mir ist bewusst, dass ich nicht jedem Menschen helfen kann, aber ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass Leben gerettet werden.“ Vor einem Jahr traf sie eine Frau, die durch eine Stammzelltransplantation von Blutkrebs geheilt wurde. „Aus erster Hand zu erfahren, was unsere Arbeit bewirken kann, war wundervoll und sehr motivierend“, erinnert sie sich. Generationensache Blutkrebs ist eine Krankheit, die jeden treffen kann. Bestimmte Formen sind heilbar – eben durch eine Stammzellspende: „Wir können mehr Spender*innen finden, wenn mehr Menschen registriert sind. Das ist eine einfache statistische Rechnung“. Deshalb ist für Anna gerade die Registrierung junger Menschen so wichtig, die danach lange Zeit in der Datei bleiben und so mit höherer Wahrscheinlichkeit auch zu Spendern werden können. Anna schätzt ihren Einsatz für AIAS jedoch nicht nur, weil sie damit anderen Menschen helfen kann. Auch sie selbst hat die Arbeit verändert: „Durch mein Engagement habe ich gelernt, Menschen besser zuzuhören. Mir die Erzählungen Betroffener anzuhören und sensibel dafür zu sein, welche Fragen ich stellen kann, ohne jemandem auf die Füße zu treten. Wenn man sich mit dem Herzen für eine gute Sache einsetzen kann, dann wird man offener, kommunikativer und lernt, was wichtig ist im Leben und wo man einmal hinmöchten“.

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Elias Bohun

Traivelling ‒ Zug statt Flugzeug

Nach seiner Schulzeit möchte Elias fremde Länder und Kulturen entdecken und bucht einen Flug nach Sri Lanka. Doch je näher das Abflugsdatum rückt, desto schlechter wird sein Gewissen. „Ich fand es unfair, als privilegierter Tourist dahinzufliegen und das Land zu genießen, wenn die Einwohner dann in den nächsten Jahren mit dem Klimawandel leben müssen, den ich mit verursacht habe.“ Also recherchiert Elias, wie weit er mit dem Zug reisen kann und stößt auf Vietnam. Auf seiner Reise kommt er durch Polen, Lettland, Russland, Kasachstan, China und die Ukraine. „Das war die coolste Erfahrung meines Lebens! Ich hatte so viele tolle Begegnungen. Nachts bin ich gereist und tagsüber habe ich mir die Städte auf dem Weg angeschaut. Man sieht dabei so viel, dass der Weg wirklich das Ziel wird. Die Seele hat einfach Zeit mitzukommen. Und man sieht ganz viele Regionen, die man sonst nie bereisen würde, die einfach unglaublich schön sind. Es ist wie eine Kreuzfahrt auf Schienen.“ Diese Erfahrungen möchte Elias auch anderen ermöglichen und startet nach seiner Reise das Projekt traivelling. Zusammen mit seinem Vater entwickelt er eine Plattform, auf der man Zugverbindungen in verschiedene Länder buchen kann. Das Programm findet automatisch die sinnvollste Route. Die kann dann individuell bearbeitet und zum Beispiel durch weitere Zwischenstopps ergänzt werden. Hauptmotivation bei diesem Projekt ist für Elias der Klimaschutz. „Wir haben heutzutage vergessen, wie weit man eigentlich mit dem Zug kommt. Wenn man an Barcelona denkt, sieht man sich schon hinfliegen und hat gar nicht mehr vor Augen, dass es superviele Alternativen gibt, bei denen man nicht mal einen Tag braucht. Klimaschutz wird einfach viel zu viel über Verzicht kommuniziert. Aber man kann Dinge auch einfach anders machen. Wenn man mit dem Zug reist, gibt einem das viel mehr Erfahrungen und Glück.“ Weitere Infos zum Projekt findest du unter www.traivelling.com

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Pflanzen als Raumdeko

Wie grün ist der Zimmerdschungel?

Während mein Freund im Baumarkt zielstrebig nach links abbiegt, wo er die Glühbirne oder Silikonspritze findet, schlendere ich ins Pflanzenparadies. Zumindest meine ich, dass es das Pflanzenparadies sein müsste. Denn so sieht es aus und so riecht es auch. Doch nachdem ich mich für eine neue, grüne Mitbewohnerin entschieden und in meine Wohnung gebracht habe, stelle ich ein paar Tage später fest: Die kleinen, runden, hellgrünen Blätter sehen nicht mehr sonderlich frisch aus. Sie fangen an, sich zusammenzurollen. Ich versuche sie zu retten: größerer Topf, neue Erde. Wasser hatte sie genug und der Standort müsste auch passen … Doch es hilft nichts. Noch ein paar Tage später ist sie tot. Es war, als hätte ich ihr beim Sterben zugesehen, seit sie nicht mehr im Baumarkt wohnte. Verärgert und enttäuscht beginne ich zu recherchieren, was ich falsch gemacht haben könnte. Schnell finde ich heraus: Viele Pflanzen, die im Baumarkt oder Garten-Center verkauft werden, sind im Gewächshaus mit Pestiziden und Düngemitteln hochgezüchtet worden, damit sie möglichst attraktiv aussehen. Bei mir zu Hause fehlen diese perfekten Lebensbedingungen. Regional und bio Eine Binsenweisheit, über die ich neu nachdenke: Pflanzen sind keine reinen Dekoelemente, die ich mir wie ein Möbelstück in die Ecke stelle. Zimmerpflanzen sind Lebewesen, die sich natürlicherweise im Freien aufhalten. Dort sind sie abhängig vom Wetter, der Klimazone, dem Boden und allen anderen Umweltbedingungen. Wenn ich Obst und Gemüse kaufe, versuche ich darauf zu achten, wo es herkommt und ob es saisonal oder ökologisch angebaut wurde. Sollte mir das bei meinen Zimmerpflanzen genauso wichtig sein? Die meisten Zimmerpflanzen kommen aus Ländern des globalen Südens und hätten im Freien in Europa kaum Überlebenschancen. Regional sind sie also schon mal nicht. Woher genau eine einzelne Pflanze herkommt, ist sogar ziemlich schwierig herauszufinden: Im Pflanzenpass finde ich zwar leicht Informationen über das Unternehmen, das die Pflanze nach Europa gebracht hat, und auch den Ort, wo sie zuletzt gewachsen ist. Doch wo sie zuerst angebaut wurde, und wie sie nach Europa gekommen ist, steht dort nicht. Besonders bei exotischen Pflanzen wird in den tropischen Herkunftsländern leider auch Raubbau betrieben. Außerdem werden oft synthetischen Pestizide und Düngemittel eingesetzt, die zum einen schlecht für Boden und Tiere sind. Zum anderen sind sie auch gesundheitsschädlich für die Menschen, die die Pflanzen anbauen. Deshalb ist es deutlich besser, nur Pflanzen von einem Bio-Label zu kaufen wie Bioland oder Naturland. Anders als bei Obst und Gemüse sind solche Labels bei Zimmerpflanzen bisher leider rar gesät: nur 1,7 Prozent der Zierpflanzen im Handel werden ökologisch angebaut. Da lohnt sich die Suche nach einer Bio-Gärtnerei in der eigenen Umgebung. Aus der Tonne Auf spontane Pflanzenkäufe im Supermarkt oder Gartencenter verzichte ich ab sofort. Es fällt mir nicht leicht, doch meine erfolglose Suche nach Bio- oder Fairtrade-Siegeln bestätigt mich in dieser Entscheidung. Auf meine grünen Mitbewohnerinnen verzichten, möchte ich trotzdem nicht. Umso mehr freue ich mich als eine meiner Freundinnen Pflanzen verschenkt, die sie aus einer Mülltonne gerettet hat. Eine der Pflanzen zieht bei mir ein und erholt sich gut, nachdem ich ihr einen größeren Topf und frische Erde zur Verfügung gestellt habe. Bei einer anderen Freundin bestaune ich zwei Töpfe voller Aloe Vera. Spontan schenkt sie mir einen davon, da ihre Mutterpflanze schon so viele Ableger bekommen hat. Meine neue Aloe wächst munter weiter und schon bald kann auch ich mehrere Pflanzen-Babys umtopfen. Meine Kinderstube Nebenbei mache ich mich auf die Suche nach einer Bio-Gärtnerei und werde fündig. Leider nicht bei mir um die Ecke, aber mit Online-Shop. Meine vier neuen Sukkulenten kommen gesund bei mir an und wachsen seither prächtig. Bis auf eine, die ich falsch gegossen habe, sodass sie zu schimmeln beginnt. Ich recherchiere erneut, wie ich diesr Pflanze helfen könnte. Überleben wird sie nicht, allerdings soll es ganz einfach sein, aus ihren Blättern Blattstecklinge zu machen und neue Pflanzen zu ziehen. Das probiere ich aus! Tatsächlich: Inzwischen wachsen auf meinem Fensterbrett statt einer Echeveria fünf winzig kleine neue Echeverien. Eine nachhaltige und günstige Alternative zum Kaufen neuer Pflanzen ist das Tauschen. Nicht nur Echeverien, auch viele andere Zimmerpflanzen, wie zum Beispiel Sukkulenten, Aloen oder Monstera lassen sich recht einfach über Ableger vermehren. Diese Ableger können bei lokalen Tauschevents oder im Internet angeboten werden. Wer (noch) keine Ableger zum Tauschen hat, kann auch über eBay-Kleinanzeigen suchen. Trotz all dieser neuen Erkenntnisse steht in meinem Wohnzimmer auch noch eine Monstera aus dem Baumarkt. Sie sieht nicht gesund aus. Im vergangenen Sommer mussten sie und ich gegen Trauermücken kämpfen. Das hat geklappt. Leider hat sich die Monstera bis heute nicht ganz erholt. Aber vielleicht muntert meine wachsende Sammlung aus Echeverien, Aloenablegern und Bogenhanf-Babys sie ja noch auf.

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