Nach seiner Schulzeit möchte Elias fremde Länder und Kulturen entdecken und bucht einen Flug nach Sri Lanka. Doch je näher das Abflugsdatum rückt, desto schlechter wird sein Gewissen. „Ich fand es unfair, als privilegierter Tourist dahinzufliegen und das Land zu genießen, wenn die Einwohner dann in den nächsten Jahren mit dem Klimawandel leben müssen, den ich mit verursacht habe.“
"Die Seele hat Zeit mitzukommen"
Also recherchiert Elias, wie weit er mit dem Zug reisen kann und stößt auf Vietnam. Auf seiner Reise kommt er durch Polen, Lettland, Russland, Kasachstan, China und die Ukraine. „Das war die coolste Erfahrung meines Lebens! Ich hatte so viele tolle Begegnungen. Nachts bin ich gereist und tagsüber habe ich mir die Städte auf dem Weg angeschaut.
Man sieht dabei so viel, dass der Weg wirklich das Ziel wird. Die Seele hat einfach Zeit mitzukommen. Und man sieht ganz viele Regionen, die man sonst nie bereisen würde, die einfach unglaublich schön sind. Es ist wie eine Kreuzfahrt auf Schienen.“
Diese Erfahrungen möchte Elias auch anderen ermöglichen und startet nach seiner Reise das Projekt traivelling. Zusammen mit seinem Vater entwickelt er eine Plattform, auf der man Zugverbindungen in verschiedene Länder buchen kann. Das Programm findet automatisch die sinnvollste Route. Die kann dann individuell bearbeitet und zum Beispiel durch weitere Zwischenstopps ergänzt werden.
"Klimaschutz wird zu viel über Verzicht kommuniziert"
Hauptmotivation bei diesem Projekt ist für Elias der Klimaschutz. „Wir haben heutzutage vergessen, wie weit man eigentlich mit dem Zug kommt. Wenn man an Barcelona denkt, sieht man sich schon hinfliegen und hat gar nicht mehr vor Augen, dass es superviele Alternativen gibt, bei denen man nicht mal einen Tag braucht. Klimaschutz wird einfach viel zu viel über Verzicht kommuniziert. Aber man kann Dinge auch einfach anders machen. Wenn man mit dem Zug reist, gibt einem das viel mehr Erfahrungen und Glück.“
Weitere Infos zum Projekt findest du unter www.traivelling.com