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Eternity. Wofür diese Welt gemacht ist und wofür nicht

Eternity, Baby!

Wofür diese Welt gedacht ist und wofür nicht
Die Welt ist kein Ort zum Gemütlichmachen, weil wir sie irgendwann – für immer – für eine bessere verlassen werden. Warum sickert diese Realität eigentlich so selten in unser Bewusstsein?

Ich liebe Mountainbiken! Dabei mag ich viele Arten von Sport, aber die Kombination von Waldluft, Auspowern und Adrenalin ist unvergleichlich. Ich liebe die Berge, den Wald, die Weite – und eine schnelle Abfahrt über Wurzeln und Steine. Dummerweise bin ich seit über vier Jahren nicht mehr biken gewesen, da mein Rücken das nicht zulässt. Durch ein kleines Wunder und die Hilfe von Fachleuten wird es aber gerade wieder, und nach fünf Testfahrten auf einem Leihbike war ich soweit: Ich habe mir tatsächlich ein neues Bike gekauft bzw. schenken lassen.

Das Bike ist für den Wald gemacht

Und da steht es. Es leuchtet mich neongrün an und ruft: „FAHR MICH!“ Ich schiebe es mal ins Wohnzimmer, mal ins Gästezimmer und schaue mir die einzelnen Teile an. Ich staune über die Bremsen. Bewundere die Federung und klopfe anerkennend auf den Carbonrahmen. Und was für eine Federgabel! Wahnsinn. Das ist kein Fahrrad – das ist eine Maschine! Nur biken war ich damit noch nicht – denn ich bin krank. Grippaler Infekt. Schlapp. Fertig. Und da ist das mit dem Biken im Winterwald eher suboptimal.

Also setze ich mich im Wohnzimmer auf das Bike und versuche, elegant den Esstisch und die Sofas zu umrunden. Ja – ein bisschen Spaß macht das. Kurz. Ganz kurz. Aber jeder, der mich dabei sieht (was ja zum Glück keiner tut), muss denken: Der hat da was falsch verstanden. Biken im Wohnzimmer? Auf Dauer ist das frustrierend. Denn das Bike ist für den Wald gemacht. Für den Trail. Matsch, Abfahrt, Uphill, Freiheit. Nicht für die Sofaumrundung. Jeder weiß das. Ich weiß das. Und es ist frustrierend.

Bewusstsein für die Ewigkeit

Das Dumme ist, dass ich manchmal genauso meinen Glauben an Jesus lebe – und mich dann wundere, warum es sich so frustrierend anfühlt. Mein starker Verdacht ist, dass es mir viele in unseren Kirchen und Gemeinden gleichtun. Vermutlich sehen unsere Gemeinden deshalb oft genauso aus, wie sie aussehen: langweilig, ziellos, harmlos, frustriert. Haben wir vielleicht auch etwas falsch verstanden?

Ich vergesse oft, wofür ich eigentlich geschaffen bin. In Philipper 3 lese ich: In Christus bin ich „Bürger des Himmels“ geworden. Ich lebe jetzt nicht mehr für diese Welt, sondern für die Ewigkeit, und genau darauf bereite ich mich vor. Paulus fordert mich auf, alles zu vergessen und nur noch dieses Ziel in den Blick zu nehmen, also fokussiert im Bewusstsein der Ewigkeit zu leben. Wir sind Bürger des Himmels! Wenn aber ein Bürger des Himmels so tut, als wäre das Leben hier und jetzt das Einzige, worauf es ankommt, dann ist das wie biken im Wohnzimmer. Nur noch schlimmer.

Ein klitzekleiner Vorgeschmack

Es ist frustrierend – weil wir dafür nicht gemacht sind (Philipper 3,12-21 lohnt sich nachzulesen). Darum frage ich mich immer öfter: Was von dem, das ich heute tue, hat wirklich Relevanz für die Ewigkeit? Wie sichtbar ist an meinem Leben, dass die kurzen Jahre hier auf dieser Erde nur ein klitzekleiner Vorgeschmack sind auf das, was Gott in Wahrheit für uns vorbereitet?

"Welcher Teil meines Lebens zeigt, dass ich nicht für diese Welt lebe, sondern für die zukünftige?"

Wir denken, das Wohnzimmer hat mehr zu bieten als der schöne Wald. Klar, dass wir dann frustriert sind, wenn die Dinge nicht so laufen, wie wir sie uns hier auf der Erde ausgemalt haben. Wenn der Partner, den du willst, dich aber nicht will. Wenn du weniger Geld hast als du zu brauchen meinst. Wenn du nicht so oft den Traumurlaub erlebst und auch die Wohnung kleiner ist als du sie verdient hättest. Das Wohnzimmer ist nett – aber dafür sind wir nicht geschaffen!

Welcher Teil meines Lebens zeigt, dass ich nicht für diese Welt lebe, sondern für die zukünftige? Das ist eine Frage, die mich herausfordert und piekt. Woran kann man sehen, dass die zukünftige Welt meinen Alltag bestimmt?

Verlangen wachhalten

Dabei muss ich aufpassen, dass ich nicht gleich ein schlechtes Gewissen bekomme – denn davon habe weder ich was noch sonst jemand anderes. Im Gegenteil: Paulus motiviert mich und uns dazu, die herrliche, wunderschöne, große, traumhafte Perspektive einzunehmen, die ja sowieso das Ziel aller Sehnsucht ist. Gott hat eine Sehnsucht in unser Herz gelegt, die erst in ihm und in der Ewigkeit gestillt werden kann. Ihr müssen wir folgen – und eben nicht versuchen, sie hier zu stillen. Nicht Wohnzimmer – sondern raus in den Wald!

C.S. Lewis, einer meiner absoluten Lieblingsautoren, sagt das so: „Der Mensch muss sich immer das Verlangen nach seiner wahren Heimat wachhalten und dafür sorgen, dass dieses Verlangen weder zugeschneit noch verschüttet wird.“ Vermutlich ist es eine der erfolgreichsten und fiesesten Strategien des Teufels, uns von der Herrlichkeit und Schönheit des Himmels und der Ewigkeit mit Jesus abzulenken, und uns mit Dingen zu beschäftigen, die letztlich total egal sind und sein werden.

Stell dir vor, du könntest schon einen Sneak-Peek in die Herrlichkeit des Himmels bekommen. Würdest du heute anders durch den Tag gehen? Ich bin mir sicher, ich schon! Die gute Nachricht ist: Es gibt einen kleinen Sneak-Peek. In Offenbarung 21 und 22 können wir etwas davon lesen, was auf uns wartet.

Die perfekte Wohnung

Könnt ihr erahnen, wie sich mein kleiner 4-jähriger Sohn auf Weihnachten gefreut hat? Auf diese paar doofen Geschenke von Playmobil und HotWheels? Das ist ein Schatten der Freude, die wir auf den Himmel haben dürfen. Und wenn wir uns nur ein klein bisschen weniger darauf freuen, dann haben wir vergessen oder noch nicht begriffen, was auf uns wartet. Wie schön es sein wird, wenn wir in Gottes Gegenwart leben dürfen. Ohne jeden Schmerz, ohne Traurigkeit, ohne Angst, ohne Bosheit und ohne alles, was uns hier das Leben erschwert. Mit dem Jesus, den wir doch lieben! Der uns den Weg zum Vater frei gemacht hat. Und der gerade dabei ist, die perfekte Wohnung für dich vorzubereiten.

Wenn ich mir vorstelle, was Gott in sechs Tagen geschaffen hat … wie schön muss die Wohnung dann sein, wenn er daran schon über 2.000 Jahren baut? Würde unser Leben anders aussehen, wenn die Realität der Ewigkeit und Herrlichkeit des Himmels tiefer in unsere Herzen gebrannt wäre? Würde ich anders leben? Wäre ich freier, gelassener, fröhlicher, zielstrebiger, glücklicher? Ich glaube schon.

Markus Kalb

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