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Frieden in einer Welt, die Kopf steht

Die Welt steht Kopf

Wo ist der Frieden, von dem Jesus in der Bibel spricht?
Tiere ersticken im Plastik, ganze Gebiete trocknen aus und gegenüber schmilzt das Eis. Doch nicht nur in der Welt da draußen geht es ab – auch meine ganz eigene kleine Welt kann aus den Fugen geraten. Wie geht das nochmal mit dem Frieden?

Erst vor Kurzem ist in meinem Leben etwas Tragisches passiert, das all die Dinge, die sicher schienen und mir inneren Frieden gaben, aus der Bahn geworfen hat. Nachts konnte ich nicht mehr schlafen, tagsüber habe ich viel geweint. Arbeit, Studium, Beziehungen, Glaube – dieses Erlebnis rüttelt an all den Dingen, die mir kostbar sind.

Ganz plötzlich steht nicht nur diese Welt Kopf, sondern auch meine eigene kleine Welt weiß nicht mehr, wo oben und wo unten ist. Dann stehe ich da und frage mich: Wo ist der Frieden Gottes? Warum erlebe ich ihn nicht? Was genau meint die Bibel überhaupt, wenn sie davon spricht?

Frieden hat verschiedene Gesichter

Die Bibel spricht an vielen Stellen von einem Frieden, den uns Gott schenken möchte. Beispielsweise in Römer 5,1: „Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus.“ Oder in Johannes 16,33, wo uns Jesus zusagt: „Dies habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“

Wenn wir uns die Stelle im Römerbrief genauer anschauen, lesen wir im ersten Teil des Satzes davon, dass wir durch den Glauben von unserer Schuld freigesprochen sind. Im zweiten Teil des Satzes spricht der Vers dann von Frieden, den wir durch Jesus erhalten. „Frieden mit Gott“ heißt es. Also ein Synonym für Versöhnung, die wir Menschen mit Gott erfahren. So wie wir Frieden schließen nach einem Streit mit der besten Freundin.

Frieden scheint also nicht gleich Frieden zu sein. In Johannes spricht die Bibel von Angst, die wir in dieser Welt haben, und auch vom Frieden, den wir erhalten sollen, „damit ihr in mir Frieden habt.“ Auch diesmal ist der Frieden tief verbunden mit Jesus Christus, der auf diese Erde kam, und deshalb unsere Nöte und Ängste genau kennt. Aber wie genau zeigt sich nun dieser Frieden mit Gott in den Stürmen meines Lebens?

Die Rolle der Zufriedenheit

Gott verspricht uns kein einfaches Leben. Keine glückliche Beziehung, kein Leben mit Erfolg und Gesundheit. Keine tollen Eltern, keine lieben Geschwister, keinen sicheren Beruf und auch kein sonstiges Glück auf dieser Erde. Was er uns verspricht, ist ein Ende dieser Welt. Auch ein Ende deiner eigenen kleinen Welt. Sei es, indem du eines Tages verstirbst, oder indem es diese Erde einmal nicht mehr geben wird. Und mit diesem Ende verbunden, spricht Gott dir zu, dass du, wenn du mit ihm durch Jesus Christus Frieden geschlossen hast, auch wahrhaftigen welchen erleben wirst.

„Schalom“, das hebräische Wort für Frieden, hat einen viel größeren Bedeutungsumfang als das deutsche, das wir gerne als Gegensatz für Krieg benutzen. Schalom lässt sich in etwa übersetzen mit einem Zustand des vollumfänglichen Wohlergehens an Körper, Geist und Seele. Ein Zustand, den es so nur in der Gegenwart unseres Gottes gibt.

In seiner Gegenwart können wir bereits hier auf dieser Erde einen Hauch seines Friedens erleben. Da wird uns bewusst, dass uns bei all dem Übel dieser Welt nichts Schlimmeres widerfahren kann, als am Ende bei ihm zu sein und dort vollumfängliches Wohlbefinden erleben zu dürfen. Wie beruhigend zu wissen, oder? Das schenkt mir Frieden in den schlimmsten Situationen meines Lebens, auch wenn es bedeutet, dass ich mich damit zufriedengeben muss, dass ich ihn erst bei Gott erleben werde.

Ein Segen für dich

Als ich noch ein Kind war, nahm meine Mutter jeden Morgen, bevor ich den Weg zur Schule antrat, meinen Kopf in ihre Hände, streichelte über mein Haar und betete einen Segen, der mir bis heute viel bedeutet.

Da, wo du gerade bist, mit all den Freuden und all den Sorgen deines Lebens, möchte ich dir diesen Segen weitergeben und ihn über dir aussprechen. Ich wünsche dir, dass du dir gewiss wirst, dass du nicht allein bist in deinen Ängsten. Dass du dich trotz des Sturms geborgen fühlst und im Hinblick auf den vollkommenen Frieden, den du einmal bei Gott erleben wirst, auch einen Hauch davon hier auf dieser Erde spürst:

„Der Herr segne dich und behüte dich. Er lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Er erhebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. Amen.“

Challenge
Kannst du auch manchmal vor lauter schlechten Nachrichten nicht schlafen? Probier doch mal aus, regelmäßig vor dem Schlafengehen diesen Psalm zu beten: „Ich will mich in Frieden hinlegen und schlafen, denn du allein, Herr, gibst mir Geborgenheit“ (Psalm 4,9). Er, der das Universum geschaffen hat, hat alles in seiner Hand – auch dich!

Hanna Hoy

ist Erzieherin, Fotografin und Pastorin in Ausbildung.

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